1.Männer : Spielbericht (2012/2013)

Schnee und Rodel gut aber...

Welch Fazit soll man nach einem derartigen Spiel ziehen? Im Landkreis wurden massenweise die Spiele wegen Unbespielbarkeit abgesagt, aber Dr. Mario Thieme wollte die Spieler unbedingt auf den 20cm-Schneeboden entsenden, worauf Fußball "spielen" eigentlich nicht möglich war. Es ging darum, wer schlägt das Leder am Weitesten und kann eventuelle Widrigkeiten besser nutzen. Bei diesen irregulären Verhältnissen um die Gefriergrenze bei weiterem Schneefall erlebte die triste Minikulisse (davon 10 Pirnaer, die sich über die rutschigen Straßen gekämpft hatten) wenige Torchancen, da die Platzverhältnisse massenhaft Fehler produzierten. Bestes Beispiel dafür: langer Pass auf einen Sebnitzer Stürmer, Ball fällt in den Schnee und bleibt liegen, Stürmer rutscht erstmal drei Schritt weiter, weil er nicht zum Halten kommt. Beispiel 2: Zwei Spieler rutschen aus 2m Entfernung im 45 Gradwinkel zum Ball, einer ist schneller, der andere kann logisch nicht bremsen - gelbe Karte. Aus Sicht des Schiedsrichters hätte es sicherlich keine Zweikämpfe geben dürfen, aber am Ende standen drei Herunterstellungen und eine Gesichtsverletzung von Pierre Oertel, woran der Schiedsrichter seine Aktie hatte. Unter normalen Verhältnissen wäre es nie zu derartigen Vorfällen gekommen und ein derart hoch eingestufter Unparteiischer sollte im Vorfeld bedenken, dass grobe Verletzungen passieren könnten. Jedenfalls gingen die Kunstblumenstädter frühzeitig in Führung, als Tom Matuschak der Ball beim Schlagen versprang und postwendend zurückgedroschen wurde Richtung Pirnaer Strafraum. Dort blieb er liegen, wurde vom schnellen Stürmer der Sebnitzer mitgenommen, dem das Leder verspringt, quer durch den Strafraum eiert, wo Andre Richter durch den Schnee rutschend ihn zum 1:0 über die Linie befördert. Ein Tor, welches unter normalen Umständen nie gefallen wäre. Das Gekloppe zwischen den Strafräumen ging weiter und nach 22 Minuten unsere erste Möglichkeit, als Keks sich energisch einsetzte und Steve aus 13m über den Balken schoss. Erwähnenswert noch ein Freistoß von Eiche 2m am Tor vorbei, ansonsten gab es bis zur 40. Minute nichts Aufregendes. Dann ein langer Pass in den Strafraum, Matou eilt nach, doch der Keeper hechtet nach vorn und ist eher am Ball. Fairerweise springt Matou über diesen hinweg (nicht einfach bei dem Untergrund), streift aber den Keeper - Folge: Platzverweis. Selbst Sebnitzer Anhänger empfanden diese Entscheidung als übertrieben. Trotzdem fiel noch vor der Pause der Ausgleich, als Steve vom Torwart umgefegt wurde - Eiche verwandelte den Foulstrafstoß sicher. Wie die Platzverhältnisse wirkten, zeigte noch eine Szene kurz vor der Pause, als Sebnitz völlig frei 5m vor dem Tor zur 2. Chance kam, aber der Ball in seinen Aufschlagbewegungen sich nicht treffen lassen wollte. Die folgenden 45 Minuten begannen mit Bemühungen der Gäste. Steve kämpfte sich bis zur Grundlinie durch und wurde gefoult. Freistoß - es war zu diesem Moment schon nicht mehr erkennbar, ob Aktionen im oder außerhalb des Strafraumes stattfanden. Beim Aufstehen wurde Steve vom Gegner noch in den Schnee getaucht, was nur zu einer Ermahnung führte. In diese Anfangsphase kam ein langer Pass, eine Flanke, Kopfball - 2:1 für Sebnitz. Problem war, dass der Ball vorher die Torauslinie bereits überschritten hatte, was aber vom Schiedsrichterkollektiv nicht wahrgenommen wurde oder wegen der Bedingungen nicht wahrgenommen werden konnte. Es zeigte sich weiterhin, dass dem Zufall Tür und Tor weit geöffnet waren. Ab diesem Zeitpunkt bedrängten 9 Pirnaer Feldspieler das Sebnitzer Gehäuse, ohne jedoch für ihre Einsatzkraft belohnt zu werden. Der Gastgeber schlug weite befreiende Bälle und ihm bot sich nun auch Konterraum. Mittlerweile verteidigte der 1.FC nur noch mit 2 Mann, der Rest befand sich im Vorwärtsgang. Es stellte sich aber heraus, dass man als technisch besseres Team mit den Platzverhältnissen schlechter zurechtkam. Glück hatte man, als Pierre Nebes einen langen Ball ersprintete und aus 16m über die Latte wuchtete. Aufregend wurde es noch einmal fünf Minuten vor Ultimo, als der Sebnitzer Stürmer voll ins Gesicht von Pierre Oertel hinein krachte (konnte er bei den Platzverhältnissen noch rechtzeitig bremsen?) - Entscheidung: Rote Karte. Als Steve sich darüber laut über die "Scheißbedingungen" äußerte, bezog der Schieri dies auf sich und zog nochmals Rot. In den letzten verbleibenden Minuten warf Pirna alles Richtung gegnerisches Tor, was Nebes aus 30m ins verlassene Gehäuse zur 3:1 Entscheidung nutzte. Am Ende waren die wärmeliebenden "Löwen" im 379m hohen "Polarstädtchen" Sebnitz an den äußerlichen Widrigkeiten und den teilweise unglücklichen Entscheidungen gescheitert.