Sächsische Zeitung am 07.02.2022 von Jens Jahn
1.FC Pirna, 07.02.2022
Seit zehn Jahren gibt es den 1. FC Pirna. Für die Beteiligten ist es eine Erfolgsgeschichte.
Am vergangenen Mittwoch jährte sich zum zehnten Mal die Gründung des 1.FC Pirna. 2012 schlossen sich die Fußballabteilungen des SV Pirna-Süd, SV Grün-Weiß Pirna und des ESV Lok Pirna zum 1.Fußballclub zusammen. In der Kleinkunstbühne in der Pirnaer Altstadt fand damals ein rege besuchte Gründungsveranstaltung statt. Erster Vorsitzender des neuen Vereins wurde Tim Lochner, ehemaliger Präsident von Pirna-Süd, als sein Stellvertreter wurde Jörg Schmerler von den Grün-Weißen benannt. Jens Hohlfeld, Guido Boden, Heiko Melde und Karsten Dietrich gehörten ebenfalls zum ersten Vorstand.
Der Fusion vorausgegangen waren monatelange, zum Teil zähe Verhandlungen. Der 58-jährige Melde, heute im Amt des Vorsitzenden, erinnert sich: „Anläufe für solch eine Fusion gab es schon vorher. Irgendwann haben alle gesagt, nun muss es endlich werden. Da müssen auch mal eigene Ansprüche zurückgeschraubt werden. Es wurde nach Lösungen gesucht und diese letztendlich auch gefunden und durchgesetzt“. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieser Fusion hatte Günther Falkowski, Abteilungsleiter von Grün-Weiß Pirna. „Wir haben im Nachwuchsbereich schon sehr oft und sehr gut miteinander gearbeitet. Er hat sich sehr stark gemacht für einen Zusammenschluss unserer Vereine“, erklärt Melde.
Schaut der fußballverrückte Melde, einst als Schieds- und Linienrichter bei Spielen von Dynamo Dresden auf dem Platz, auf die vergangenen zehn Jahre, kann er sagen: „Diese Fusion hat sich bestens bewährt. Wir haben eine stolze Zahl von 390 Mitgliedern, trotz Corona ist diese Zahl angewachsen. Es gibt zehn Fußballmannschaften und eine Line-Dance-Gruppe. Alle Teams, auch sämtliche Nachwuchsmannschaften spielen unter dem Namen des 1. FC, es gibt also keine Spielgemeinschaften. Das hatten wir uns von Beginn an auf die Fahne geschrieben.“
Unter den Fittichen der zahlreichen gut ausgebildeten Übungsleiter sowie unter Betreuung von Jugendleiter Jens Michael, dem Sportlichen Leiter Eric Rößler oder dem erfahrenen Ehrenmitglied Paul Freund haben mittlerweile viele Fußballer den Weg aus dem Nachwuchsbereich zu den Männern gefunden. Die erste Garnitur des Vereins, Spitzenreiter in der Kreisoberliga und Aufstiegsanwärter in die Landesklasse, baut heute auf Spieler wie Jonas Thon oder Yannik Scholze. „Eine tolle Entwicklung. Wir können im Nachwuchs aus dem Vollen schöpfen, immer wieder klopfen Youngster bei den Männern an und bewähren sich. Das Team um Coach Thomas Warschkow hat eine ausgewogene Einheit aus jungen und routinierten Spielern. Es kommen zu uns keine Spieler wegen des Geldes, sondern weil sie hier gute Bedingungen und gute Zukunftsaussichten haben“, sagt Melde. „Ein Robert Spitzl beispielsweise oder ein Martin Schmidt oder ein Nick Siegemund, der nach einer kurzen Stippvisite bei Copitz wieder zurückgekehrt ist. Unter diesen Voraussetzungen sind wir auch reif für den Aufstieg in die Landesklasse.“
Ein Unterpfand für die erfolgreiche Entwicklung in Pirna ist die Bündelung der Sportstätten. So trainieren und spielen die Männer bis hinunter zur D-Jugend auf dem Sonnenstein. Die Bambinis sowie die G-, F- und E-Jugend sind an der Einsteinstraße zu Hause. „Das hat für unsere Jüngsten Vorteile, da sich die Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft befindet und die Kids und ihre Eltern kurze Wege haben.“
Die Fusion in der Elbstadt hat im Landkreis überdies Schule gemacht, wie man am bislang bestens funktionierenden SC Freital sehen kann. Auch wenn oftmals der Weg bis zu einem Händereichen der einzelnen Vereine ein steiniger Weg ist – der Erfolg in Pirna gibt den Initiatoren Recht.
Quelle:Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Pirna | Erscheinungsdatum: 07.02.2022 | Seite:
